Parcival ist kein einfacher Zeitgenosse, auch wenn sich seine Hengstmanieren inzwischen etwas gelegt haben. Die Kastration hat ihn umgänglicher gemacht, aber der kräftige Bursche ist trotzdem noch ziemlich unberechenbar und es wird empfohlen, ihn stets mit Führkette zu führen. Solange er keinen Reiter auf seinem Rücken hat, wirkt er manchmal ein wenig abwesend, als wäre er mit seinen Gedanken woanders und dann kann es passieren, dass er plötzlich und ohne Vorwarnung losstürmen möchte. Stürmisch ist der Wallach aber generell und mit seiner Masse macht ihn das geradezu unberechenbar. Mit Reiter zeigt er sich allerdings vorbildlich, sofern er immer wieder daran erinnert wird, dass sich da jemand auf seinem Rücken befindet. Er ist sehr scheufest und auch im Gelände ein sicherer Partner, sofern ihm keine summenden Insekten mit Stachel wie Bienen oder Wespen entgegen kommen. Davor zeigt er nämlich großen Respekt und wenn sich eines dieser Insekten erst einmal in seinem dichten Langhaar verirrt, gerät er richtig in Panik. Davon abgesehen ist er aber ein angenehmer, wenn auch anspruchsvoller Zeitgenosse für einen erfahrenen Reiter mit Turnierambitionen, der mit seiner seltenen Rasse auch eine Bereicherung für den Privatstall darstellt.

Parcivals Grundgangarten und Rittigkeit wurden in Großbritannien sehr gelobt. Der Welsh Cob ist sehr ausdrucksstark und eine wahre Erscheinung. Athletisch und spotlich gebaut ist er der perfekte Sportler. Stets konzentriert wurde er von seinen Vorbesitzern immer altersgerecht gefördert und auch schon auf Tunieren in Großbritannien vorgestellt. Parcival ist wunderbar zu reiten und überzeugt durch absolute Rittigkeit und Konzentration. Sein Spezialgebiet ist ganz eindeutig die Dressur, in der er bisher auf L-Niveau auf Trense startet. Aber bei seinen tollen Gangarten und der hohen Rittigkeit stehen ihm die Tore bis hin zur Klasse M* offen. Auch ein wenig Springvermögen bringt der Bursche mit. Hier startet er aktuell auf A-Niveau und hat damit sein Potenzial bereits voll ausgeschöpft. Dasselbe gilt für die Vielseitigkeit, wo er in Turnieren auf E-Niveau antreten kann. Der ehemalige Hengst benimmt sich aber auch an der Longe vorbildlich und ist dank seiner Vorbesitzer ein Profi, was Schauen betrifft. Trubel macht ihm gar nichts aus, noch weniger auf gerittenen Turnieren, aber auch an der Hand kann er sich, wenn man ihm viel Aufmerksamkeit schenkt, vorbildlich benehmen.