Wir nähern uns dem Ende des heutigen Teils und jetzt wird es deutlich kleiner. Nach einem Barockpferd und drei Warmblütern sind wir jetzt in der Ponysparte angekommen. Und hier hatte PS Laola drei Tage nach dem errechneten Termin und einen Tag nach Schuli ein Fohlen für uns. Für Laola war es bereits das zweite Fohlen in zwei Jahren, bevor sie - wie könnte es anders sein? - mit Dante Mandl im Sattel in den Sport zurückkehrte. Ich schwöre, wenn wir ein Pferd haben, das Turniererfolge sammeln soll, dann müssen wir einfach nur Dante draufsetzen. Der macht das schon. Und dann am besten noch beim Akazienhof reiten, ich weiß ja nicht, was dort für junge Damen rumschwirren, aber irgendjemanden scheint er dort immer beeindrucken zu wollen. Laolas erste Tochter Lalia befindet sich mittlerweile ebenfalls auf dem Akazienhof, wir haben die Anpaarung aber direkt noch einmal wiederholt. Laola ist eine Tochter von PS Walulis, dessen Söhne Willy Wonka E und PS Walter sein Vermächtnis erfolgreich weiterführen. Mütterlicherseits stammt sie ab von Elitehengst Ghetto Gospel BT, der ebenfalls einige bekannte Nachkommen vorweisen kann. Laola selbst wurde vor allem international vorgestellt, in der All Sim Dressage Association erreichte sie den höchsten Titel, die Hall of Legends. 2021 kam sie außerdem mit zur Sandefelder Zuchtschau, wo sie den Reservesieg bei den dressurbetonten Ponystuten stellte.
Wie gesagt sollte ihr zweites Fohlen genauso wie ihr erstes von Elite- und Prämienhengst Pippin (Peregrin BF) sein. Pippin ist vermutlich den meisten ein Begriff, der schicke Sabinohengst war lange das Pony von Michas kleinem Bruder Elia (der Micha mittlerweile um über einen Kopf und einiges an Schulterbreite überragt). Letztendlich war Pippin auch das Pony, mit dem Elia seinen Unfall hatte, von dem die Narbe in seinem Gesicht bis heute zeugt. Das Pony konnte natürlich nichts dafür und nach einer Weile, in der wir keinen Reiter für ihn hatten, trainierte unsere Siobhan ihn wieder an, was lustig aussah mit ihren viel zu langen Beinen auf dem viel zu dicken Pony (in der Zeit erhielt er den Spitznamen "Moby Dick", weil er gewisse Ähnlichkeit mit einem Wal hatte). Und dann kam Alexis und das war einfach Schicksal. Alexis hatte sich auf Anhieb in den lustigen, anhänglichen Hengst verliebt, machte ihn zum Siegerhengst bei Utsiktens Allround Pony, wurde mit ihm Vizemeisterin bei den Vesländischen Meisterschaften in der Ponydressur und nachdem die beiden sich etwas umorientiert hatten (Pippin ist eigentlich auf Vielseitigkeit gezogen, besitzt aber einen Doppelschwerpunkt in der Dressur, der ursprünglich deutlich stärker herausgearbeitet worden war als sein Vielseitigkeits-Talent), zogen sie zwei Jahre später ins Finale der Vesländischen Nachwuchsmeisterschaften Vielseitigkeit ein. In den letzten Jahren ging es bei den beiden etwas ruhiger zu, mit über 600 Turnierpunkten und mehreren Höchsttiteln in internationalen Associations haben sie wirklich niemandem mehr etwas zu beweisen. Und Alexis hat sehr viele Ponys, die sie trainiert - und dazu noch die Verantwortung über die Auszubildenden der Ponysparte. Aber natürlich wird so ein Pony nicht einfach aufs Abstellgleis gestellt. 1. würde Alexis das grundsätzlich nicht machen, 2. würde Alexis das bei Pippin sowieso nie machen und 3. haben wir ja gesehen, was mit unserem (aktuell sehr fitten) Wal passiert, wenn er nichts zu tun hat. Und so hat sie die regelmäßigen Ausritte, die sie mit ihm gemacht hat, kurzerhand - gemeinsam mit ihrer Freundin Margo - in Distanztrainings verwandelt und reitet mit ihm jetzt immer wieder einmal Einführungsdistanzritte von 25km und mehr, wenn ihr Turnierkalender es erlaubt. Und wenn nicht, dann wird eben einfach zuhause weiter trainiert. Pippins Vater EH Paint By Numbers ist übrigens mittlerweile auch zu uns gezogen und wir haben selten einen so ruhigen und braven Hengst gesehen. Ich weiß, das habe ich letztens schon über Benny gesagt, aber bei Paint By Numbers trifft es definitiv auch zu. Nicht umsonst wird der 19-jährige Deckhengst von Auris KLEINER Schwester Lilja geritten und auf Turnieren vorgestellt. Und dass Pippin von einem damals noch sehr jungen, zierlichen Reiter geritten wurde, kam ja auch nicht von Ungefähr und dass die beiden dann einen Unfall hatten, war letztendlich einfach das: ein Unfall. Okay, jetzt hab ich euch schon einen Roman zu Pippin erzählt, kurz sei noch sein bisher vermutlich erfolgreichster Nachkomme erwähnt: Sternhofs Peregrinus aus der Junibackens Lotus konnte bisher von Fohlen an so ziemlich alles gewinnen, was es zu gewinnen gab: die My Little Pony Fohlenschau, den Cibus International Breeders Cup, die Sandefelder Zuchtschau, die Championatstage und zuletzt dann auch noch die Rising Sun Stables Jubiläumstage. Also wenn das mal kein vielversprechender Junghengst ist, dann weiß ich auch nicht!
Und auch Sternhofs Lalia, Laolas erstes Fohlen, ging letztes Jahr als Siegerin der Fohlenschau bei den Vesländer Reitponys aus den Championatstagen hervor. Für Vollschwester Sternhofs Lohengrina stehen die ganz großen Erfolge noch aus, aber Siege konnte sie auch schon mehrere holen und an Platzierungsschleifen mangelt es an ihrer Wand definitiv nicht. Lohengrina ist ebenso aufgeweckt wie ihre große Schwester und ein kleiner Wirbelwind, der für Trab nicht immer viel Zeit hat - was sich leider auch öfter mal bei Fohlenschauen gezeigt hat. Aber sie ist typvoll und herzallerliebst und wenn es mal drauf ankommt, kann sie sich auch durchaus richtig gut benehmen. Nur ist dann meistens wieder irgendetwas so spannend, dass man dort unbedingt hin muss und wenn man da eben gerade am Strick hängt, dann probiert man eben aus, ob man das irgendwie ändern kann. Aber trotzdem ist Lohengrina charakterlich ein tolles, mutiges Fohlen, das sich wohl nie vor der Vierecksdekoration erschrecken wird. Und wer ihr eine Freude machen möchte, der kommt am besten bewaffnet mit den härtesten, spitzesten Bürsten, die er finden kann, und krault ihr damit die Stirn oder das Innenohr. Dann ist sie so wirklich glücklich.