Den Anfang für heute macht unsere bezaubernde Ganadera, eine überaus typvolle Lipizzanerstute und eine unserer ersten in der dritten Generation. Ganaderas Vater ist der vielseitig erfolgreiche Pluto Nerissa, der sowohl im Fahr- als auch im Dressursport immer zu glänzen wusste. Mit seinen 18 Jahren ist er eigentlich auch noch topfit, aber trotzdem haben wir uns dazu entschiedem, dem Elitehengst seine Rente bereits zu gönnen - er hat einfach schon alles erreicht und darf im Kindergarten jetzt kleine halbstarke Jungs erziehen. Ganaderas Mutter ist die von SAI gezüchtete Stute S Gomba, die ihre Fruchtbarkeit mit 20 Jahren aktuell wieder unter Beweis stellt und uns nächstes Jahr ihr 7. und letztes Fohlen schenken wird. Sie selbst ist eine der ältesten Töchter von Mays unvergessenem Conversano Rosa. Tolle Sternhoflinien in dieser 13-jährigen Stute im sportlichen Format und auch Ganadera konnte sich international bereits beweisen und wurde in die ASDA Hall of Fame aufgenommen.
Gedeckt wurde sie letztes Jahr dann von Nippon (Neapolitano Sanvoiya II), unserem kleinen Überflieger. Nippon hatte letztes Jahr seine erste kleine Stutenherde mit drei erfahrenen Stuten, die kleine Numidia als Erstgeborene habe ich ja bereits vorgestellt. Er ist ein Hengst im mittleren Typ, nicht ganz barock, nicht ganz sportlich, und zeichnet sich aber vor allem durch seine Rittigkeit und Leistungsbereitschaft aus. Mit 6 Jahren ist er für einen Lipizzaner natürlich noch ganz am Anfang seiner Karriere - und trotzdem konnte er sich vor zwei Wochen mit seiner Lori schon in einer Dressurpferdeprüfung der Klasse M platzieren! Allzu viel wollen wir von ihm aber noch nicht fordern, daher bleibt es vorerst bei der Klasse L und bei ein paar Turnierstarts pro Monat.
Für Nippon war es das zweite Fohlen aus seinem ersten Jahrgang, für Ganadera bereits die dritte Geburt. Und da hat sie sich insgesamt elf Tage länger Zeit gelassen, aber ich habe ja schon öfter erwähnt, dass eine Bestimmung des Abfohltermins gerade bei einer Deckung in der Herde mehr Glaskugelraten ist. Am 15. März war es dann aber endlich so weit und sie schenkte uns ein sehr großes, lackschwarzes Stutfohlen, das wir Aquitania genannt haben. Aqui wird selbstverständlich Schimmel so wie ihre Eltern, wobei sie im Typ vor allem nach ihrem doch etwas barockeren Vater zu schlagen scheint. Charakterlich war sie schon früh sehr selbstständig und hat sich ihren eigenen kleinen Freundeskreis abseits ihrer Mama gesucht, jetzt nach fünf Monaten hat sie sich eigentlich selbst schon so gut wie abgesetzt.