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Loki ist ein bisschen ein Rüpel, aber einer, den man trotz allem wirklich gern haben muss. Er ist nicht besonders respektvoll und versucht sich durchaus immer wieder gegen andere durchzusetzen. Obwohl er weder der größte, noch der kräftigste Hengst der Herde ist, hat er sich mit seiner Hartnäckigkeit und seiner Waghalsigkeit einen hohen Platz in der Rangordnung erkämpft. Den will er auch Menschen gegenüber unter Beweis stellen und muss dabei manchmal auch etwas schroffer in seine Schranken gewiesen werden. Allzu zimperlich sollte man mit Loki nicht umgehen und er ist auch eindeutig ein Männerpferd, nachdem er den meisten Frauen gegenüber überhaupt keinen Respekt entgegenbringt.
Auch Männer haben nicht immer leichtes Spiel mit ihm. Unter Umständen kann er sich beim Führen auch schon einmal auf die Hinterhand erheben oder unterm Sattel plötzlich wild buckeln. Loki ist meilenweit davon entfernt, jemals ein Anfängerpferd zu werden. Mit viel Durchhaltevermögen und Toleranz wird aus ihm aber sicher einmal ein gutes Dressurpferd. Wenn er erst einmal konzentriert bei der Arbeit ist, beweist er tolles Gangwerk. Eine gewisse Grundspannung bleibt bei ihm jedoch immer bestehen und es ist keine leichte Aufgabe, einen Mittelweg zu finden: Wird er zu sanft angepackt, geht er gegen den Zügel, nimmt man ihn aber zu hart an, rollt er sich ein. Wichtig sind in seinem Training jedenfalls stets die Lösungsphasen und kurze Intervalle - und vor allem ein erfahrener Reiter.
Hin und wieder kann man mit Loki auch gut im Gelände die Seele baumeln lassen. Ausgedehnte Ausflüge tun seinem Gemüt besonders gut und lassen ihn ein wenig ausgeglichener werden. Zwar kann er zu Beginn eines Ausritts noch ziemlich lästig sein und andere Pferde möchte er am liebsten ständig überholen, aber auch hier wird Geduld und Hartnäckigkeit schließlich belohnt. Zwischendurch tut auch dem besten Dressurpferd ein fetziger Galopp über Stock und Stein sehr gut und da ist Loki keine Ausnahme. Der eine oder andere Baumstamm wird im Gelände auch überwunden, ein wirklich großer Springer ist der Hengst allerdings nicht.

Loki wurde für die Dressur gezogen und wird dort auch seinen Weg gehen - vielleicht nicht bis ganz nach oben, aber zumindest Stars bis zum Prix St Georges sollten möglich sein. Er steht immer ein bisschen unter Spannung und tut sich sehr schwer mit Losgelassenheit, worunter vor allem sein Schritt leidet. Sein Trab ist raumgreifend mit energisch auffußendem Hinterbein und sein Galopp zeigt bereits an einigen Stellen deutlich die gewünschte Bergauftendenz, die mit zunehmender Balance hoffentlich noch öfter zu bewundern sein wird.

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